Zur Geografie Bereits 1811 interessierte den Weltreisenden Forscher Alexander von Humbold hauptsächlich Indien, der Himalaya und das unbekannte Tibet, aber erst 1829 konnte er eine Russlandexpedition verwirklichen, nach den Napoleonischen Kriegszügen, hierbei konnte er aber das Tibetische Hochland bei seiner Expedition nicht erforschen.. Alexander von Humboldt – Wikipedia
In der Jenaer Ausgabe von 1884 [Unikum Verlag 2013] heißt es im Sechsten Kapitel auf Seite 68: Der Nan-schan Das Humboldt- und Rittergebirge — Der Nan-schan — Flora Fauna — Alpenregion —Alpenfauna — Vergleich zwischen dem West- und dem Ost- Nan-schan. Der Nan-schan besteht aus verschiedenen parallell-laufenden Ketten. Er erstreckt sich westlich am oberen Flußgebiet des*) Chuan-chè bis auf circa 42 Kilometer Entfernung am Anembar-ula und umschließt dabei im Norden und Nordwesten den Kukunoor.3) [blauer See] Doch bevor er diesen Punkt erreicht, zieht sich ungefähr 96 Kilometer östlich an jenen ebengenannten Schneebergen ein ebenfalls gewaltiges, mit ewigem Schnee bedecktes Gebirge von West-Nord-West nach Ost-Süd-Ost ungefähr 100—106 Kilometer dahin, an dessen Ostgrenze sich fast rechtwinklig nach Süd-Südwest ein gleich hohes und gleich langes Gebirge anschließt, dessen Südseite bis an den Iche-Zaidamin-noor reicht. Da diese beiden Gebirgszüge sich bei den dortigen Bewohnern keiner selbständigen**) Namen erfreuen, so machte ich von dem Recht des ersten Untersuchers Gebrauch und verlieh im Andenken der beiden um die centralasiatische Geographie so hoch verdienten Gelehrten Humboldt und Ritter dem Schneegebirge, welches eine Fortsetzung des Nan-schan bildet den Namen Humboldts und demjenigen, welches sich ihm perpendikulär abzweigt, den Namen Ritters. Die mittlere Höhe des Humboldtgebirges beträgt***)5700 Meter. *) Chuan-ché = gelber Fluß. **) Vielleicht existieren in chinesischen Geographieen Namen für sie, allein dieselben stehen nicht auf den europäischen Karten. ***) Vielleicht sind die mittleren und östlichen Berge höher. Die Messung war nur eine annähernde und geschah mit einer Bussole aus der Ferne. ------------------------------------------- 3) In Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907 heißt es auf Seite 782 zum Kuku-Nor: Kuku-Nor ( Kokonor, mongol., »blauer See«, chines. Tsing hai, tangutisch Tso ngombo), größter See im nordöstlichen Tibet, unter 37° nördl. Br. und 100° östl. L., nahe der Grenze gegen Kansu, 3040 m ü. M., 107 km lang und 63 km breit, hat salziges Wasser, dessen Stand bedeutend schwankt, großen Reichtum an Fischen und fünf Inseln, auf deren einer ein buddhistisches Kloster liegt. Von W. her mündet der Buchaingol, am Südufer zieht das an 5000 m hohe Süd-Kuku-Nor-Gebirge hin, über das zwei Pässe führen: südwestlich vom See ein von Prschewalskij überstiegener [Pass] (3960 m), am Ostende ein nach Sining führender (3410 m). [Lizenz: Gemeinfrei] ------------------------------------------- Es gelang Prschewalski mit seinen vier Forschungsreisen, von 1870 - 1885, die weißen Flecke auf der Karte Zentralasiens beträchtlich aufzuhellen und die Absicht des Alexander von Humbold, über das Altai hinaus das Tibetische Land zu erkunden, zu verwirklichen. Prschewalski durchquerte das Tibetische Hochland vom Norden aus der Mongolei kommend bis 260 km vor Lhasa. ------------------------------------------------------------
Entlang der Taklamakan im Norden und der daran angrenzenden Gobi-Wüste im Osten verläuft über mehrere Tausend Kilometer ein Hochgebirge. Das Kunlun-Gebirge, es ist eine knapp 3000 km lange und bis 7167 m hohe Gebirgskette. Es bildet auf etwa 2500 km Länge die Grenze zum Hochland von Tibet, das im Süden des Kunlun-Gebirges liegt. Das Hochland von Tibet, offiziell Qinghai-Tibet-Hochebene genannt, bildet als höchste Hochebene der Erde das wenig gebirgige Zentrum der Massenerhebung von Hochasien. Oft wird die Bezeichnung Dach der Welt für das tibetische Hochland verwendet. Das Kunlun-Gebirge entstand durch den Zusammenstoß der Platte des Indischen Subkontinents mit der Eurasischen Platte, wodurch sich der als Tethys bezeichnete Ur-Ozean schloß. Das bodenschatzreiche Gebirge ist großenteils eine Hochgebirgswüste. Das Kunlun-Gebirge besteht im Wesentlichen aus dem westlichen Prschewalski-Gebirge, das an den Nordrand des Hochlands von Tibet stößt, und dem östlichen Marco-Polo-Gebirge1), das an dasselbe Tibetische Hochland grenzt und an den Südrand des Qaidam-Beckens stößt. Das Qaidam-Becken, auch Tsaidam-Becken genannt, ist eine Wüstenregion, die im Norden des tibetischen Hochplateaus liegt.
Vom Prschewalski-Gebirge zweigt in Richtung Nordosten der Altun ab, der auch als Westteil des Nan Shan gesehen wird. Die östliche Fortsetzung wird als Qinling Shan bezeichnet. [Prschewalski-Gebirge – Wikipedia ]
1) Das Marco-Polo-Gebirge wurde nach dem venezianischen Handlungsreisenden Marco Polo (1254–1324), der in Europa die Seidenstraße hat bekannt werden lassen, wurde so von Preschewalski benannt. In der Jenaer Ausgabe von 1884 heißt es auf S.102: „Der Kuen-liun ... er besteht aus zwei, stellenweise drei, parallellaufenden Ketten, ... Die dritte parallellaufende Kette benannte ich in Erinnerung an den berühmten Asienreisenden das Marco-Polo-Gebirge.“ Marco-Polo-Gebirge – Wikipedia Das Marco-Polo-Gebirge ist ein bis etwa 6300 m hoher Teil des Kunlun-Hochgebirges im Hoh-Xil-Gebiet der Provinz Qinghai in China. Das Gebirge, das südlich des Qaidambecken liegt, ist der östliche Hauptteil des Kunlun Shan; der westliche ist das Prschewalski-Gebirge. Es stellt einen Teil der nordöstlichen Begrenzung des Hochlands von Tibet dar, das teils über die Grenzen von Tibet hinausreicht. Das Gebirge wurde nach dem venezianischen Handlungsreisenden Marco Polo (1254–1324) benannt.
Die Seidenstraße wurde in Europa bekannt durch die Reisen des Marco Polo. Die Seidenstraße verlief südlich der Taklamakan entlang der Nordseite des Nan Shan und des Tibetischen Hochlandes und dann von Westen kommend nördlich der Gobi.
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Wie bereits oben geschrieben: Der Name Nan Shan bedeutet „Süd-Gebirge“, „Südberge“ bzw. „südliche Berge“ und erklärt sich daraus, daß man von den alten Oasen der Seidenstraße, die als wichtigste Handelsverbindung nach Westasien viel begangen war, nach Süden auf diese Berge blickte. [Der Nan Shan – Wikipedia]
Im Zwölften Kapitel der Jenaer Ausgabe von 1884 heißt es : “ Wir schlugen unser Lager am östlichen Fuß des Bumsan=Gebirges, welches circa 5130 m absoluter Höhe, dagegen kaum 480 m relativer Höhe hat, auf. Es sollte dieses der südlichste Punkt, den wir in Tibet besuchten, bleiben.“ (S.142) “ Aus Furcht vor uns wurde von Nap=tschu an ein Kordon gezogen. Soldaten wurden uns entgegengeschickt, die uns beobachten und mit Gewalt an der Weiterreise verhindern sollten.“ (S.149) “ Endlich am 30. November [1879] erschien, nachdem wir uns 16 Tage lang an dem Bamsa=Gebirge aufgehalten hatten, ein Abgesandter aus Nap=tschu, um uns mitzuteilen, daß ein Gesandter aus Lassa mit Gefolge in Nap=tschu eingetroffen [sei], .... , um uns mitzuteilen, und uns daher sagen lasse, daß unsere Weiterreise nach Lassa nicht gestattet werden könne. .... da bis jetzt noch nie Russen Lassa betreten, wir ferner einen anderen Glauben hätten, der Dalei=lama sowie auch der tibetanische Reichsverweser uns eine Weiterreise nicht gestatten könne.“ (S.153) “ Es blieb uns nur übrig, unseren Rückzug, ohne unserer Ehre zu nahe zu treten, anzutreten. Nach langen Verhandlungen erklärte ich endlich, aus Rücksicht für die Gefühle des tibetanischen Volkes von einer Weiterreise absehen zu wollen, verlangte aber, daß wir von seiten der Abgesandten alle die Gründe, weswegen man uns nicht bis zu der Residenz des Dalei=lama dringen lassen wolle, schriftlich mitgeben würden. ... Des anderen Morgens wurde uns schon mit Sonnenaufgang das Dokument, ausgefertigt in Tibetanisch und Mongolisch, gebracht. “ (S.154) “Nachdem dieses Dokument mir vorgelesen worden, besiegelte es der Gesandte und händigte es mir ein. Mit schwerem Herzen gab ich nunmehr den Befehl zum Aufbruch. ... Und abermals scheiterte mein Versuch, bis in die Hauptstadt Tibets zu dringen, ...“ (S.156) [Jenaer Ausgabe 1884 a.a.O.]
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