Folgendes:

Beginnen wir eine Betrachtung über das   

 Bildnerische-Denken.

In der allgemeinen Betrachtungsweise ist das Bildnerische Denken ein kaum noch bedachter  Begriff. Aber sei es nun das, was dem Blinden sein Sehen ist, gleich so wie es dem Tauben sein Hören ist, so ist es wohl im Grunde ein  dem Menschen gleichermaßen eingeborenes Erkenntnisvermögen, sein bildnerische Denken.

Dies lehrt auch den Menschen zu unterscheiden, zu begreifen und erkennen, wie es ist, Geist im Körperlichen zu sein und Körper im Geistigen.    Das Erkenntnisvermögen lehrt ihn unterscheiden, was ihm Glauben und was ihm sein Wissen ist.

Dies Vermögen liegt auch dem bekannten Satz zugrunde:

Ich  denke,  also  bin  ich,  das cogito ergo  sum.    (Descartes)

Inwieweit zeigt dann das bildnerische Denken in der menschlichen Vernunft  ein Bild    kosmischer Vernunft und Wirkung?

Dies ist im Allgemeinen eine Betrachtung über - Kunst in der Vernunft -; aber der Einfachheit halber folgt hier nur eine Betrachtungsweise über - das Bildnerische-Denken- in der menschlichen Vernunft.

Das die Frage, ob Vernunft in der Kunst sei, eine hinlänglich beantwortete Überlegung der vorangegangenen Jahrhunderte ist, dafür steht der lapidare Satz des Abby Warburg, formuliert im Anfang des letzten Jahrhundert: Die Kunst sei das Gewissen der Welt,

oder wie es 1912 von Kandinsky geschrieben worden war "über Vernunft als das sichtbar Gedachte im Geistigen der Kunst".

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